Auch wenn heutzutage die meisten Feuerwehrfahrzeuge über einen Wassertank verfügen, stellt die Wasserversorgung bei Bränden außerhalb von Wohn- oder Industriegebieten eine der größten Herausforderungen für die Einsatzkräfte dar. Um auch auf dieses Szenario vorbereitet zu sein, übte die Freiwillige Feuerwehr Süßen zusammen mit den Kameraden aus Donzdorf am Prinzinghof.
 
Das Szenario stellte sich am Montagabend wie folgt dar: in einem überdachten Lagerbereich des Prinzinghofs war es zu einem Brand gekommen; beim Eintreffen des Einsatzleiters stand dieser im Vollbrand und das Feuer drohte auf das Wirtschaftsgebäude mit angrenzendem Wohnhaus überzugreifen. Die Anwohner konnten sich bereits selbst in Sicherheit bringen.
 
Aufgrund dieser Lage wurde vom ersteintreffenden Löschgruppenfahrzeug zum Schutz der anderen Gebäude zunächst mit einem B-Rohr eine Riegelstellung vorgenommen. Die danach eintreffende Drehleiter wurde im Hinterhof mit dem Wenderohr ebenfalls zur Brandbekämpfung eingesetzt.
 
An diesem Punkt kam die Herausforderung mit der Wasserversorgung zum Tragen. Zwar hat das Löschgruppenfahrzeug einen 2.000 Liter fassenden Wassertank, mit den beiden B-Rohren ist allerdings eine Wasserabgabe von 1.500 Litern pro Minute möglich, sodass dieser Puffer schnell aufgebraucht ist. Da der vor dem Gebäude gelegene Hydrant auch nur ca. 800 Liter Wasser pro Minute liefert, galt es in der ersten Phase der Übung mit dem vorhandenen Wasser zu haushalten.
 
Da es bekannt ist, dass die Wasserversorgung bei abgelegenen Objekten zum Problem werden kann, ist dies in der Alarm- und Ausrückordnung entsprechend hinterlegt. In diesem Fall rückt das LF 8 nach der Drehleiter sofort mit dem Schlauchanhänger ab um eine Schlauchleitung aus dem Wohngebiet legen zu können.
 
Um die Zeit zu überbrücken bis diese Leitung liegt fuhr auch das im letzten Jahr in Dienst gestellte Wechselladerfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Donzdorf mit dem Abrollbehälter Wasser und 9.000 Litern Inhalt das Übungsobjekt an.
 
Trotzdem war ein umsichtiger Löschwassereinsatz weiterhin notwendig; denn obwohl es dabei keine Probleme gab, dauerte es gut 15 Minuten bis von der Besatzung des LF 8 die rund 400 Meter lange Schlauchleitung aus der Grünenbergerstraße in Betrieb genommen werden konnte. Zur Überbrückung des Höhenunterschiedes musste auf halber Strecke außerdem eine Verstärkerpumpe gesetzt werden.
 
Etwas über eine Stunde nach dem Beginn konnte die Übung dann mit einer Manöverkritik beendet werden bevor ca. 40 Schläuche gewickelt und im Feuerwehrmagazin gewaschen werden mussten.
 
Abschließend lässt sich sagen, dass die Übung zu großen Teilen genau nach Plan verlief. Deutlich wurden aber, dass der SW 2000 der Feuerwehr Donzdorf auch nach Indienststellung des Wechselladers noch im Alarmplan verbleiben muss, da die vom LF 8 gelegte Leitung nicht genug Wasser für einen massiven Löscheinsatz an die Einsatzstelle bringen kann. Der SW 2000 hat insgesamt zwei Kilometer Schlauchmaterial dabei und würde zwei weitere parallele Leitungen aus den Hornwiesen zur Einsatzstelle legen. Ebenfalls müssten zur Überbrückung der Aufbauzeit weitere Fahrzeuge der umliegenden Feuerwehren die Wasserversorgung sicherstellen.
 
Ein Dank geht an dieser Stelle noch an die Familie Gutmann, welche ihren Hof für die Übung zur Verfügung stellte.
 

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