Hochwasser (27.06.1975)
Was wir vorher in Presse und Rundfunk über Hochwasser und Überflutungen in diesen Jahr zu hören bekamen, trat nun auch im Kreis Göppingen ein. Kurz nach 20 Uhr am 27. Juni 1975 kündigte sich eines der größten Unwetter mit schweren, dunklen, schwefelgelben Wolken an.
Ein riesiger Wolkenbruch mit Wassermassen, wie es Süßen noch nie erlebt hatte, überflutete südlich und westlich der B 10 Straßen und Keller.
Für die Feuerwehr wurde, da die Hilferufe "Wasser im Keller" immer dringender wurden, um 20:15 Uhr Großalarm gegeben. Um 21 Uhr sah die Lage folgendermaßen aus: Der Schweinbach war über seine Ufer getreten und überflutete Gärten und Häuser in der Boßler-, Teck- und Wasserbergstraße sowie die Gärtnerei Blaich-Schwarz. Die Schlater, Grünenberger, Stuttgarter und Hauptstraße, sowie die Heidenheimer Straße bis zum Rathaus waren überflutet und aus allen Kanalschächten sprudelte das Wasser und drückte somit auch Wasser in die Keller ein. Für solche Wassermassen waren die Kanalrohre zu klein.
Gegen 22 Uhr zog dann das Wasser in einigen Gebieten durch die Kanalisation ab. Zu diesem Zeitpunkt begann die Wehr mit fünf Motorpumpen und einer Wasserstrahlpumpe mit dem Auspumpen der Keller. Auch kam der Wehr ein Fahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Geislingen zu Hilfe, dass aber bereits um 1 Uhr wieder abrücken musste.
Um 2:31 Uhr kam für unsere Wehr zu allem Überfluss auch noch Feueralarm. Alle Kräfte wurden sofort zur der von weitem sichtbaren Brandstelle in die Heidenheimer Straße abgezogen. Dort stand die Scheune der Frau Hagmeyer, welche direkt hinter dem Anwesen des Landwirts Bundschuh steht, in hellen Flammen.
Durch den umsichtigen Einsatz hatte die Wehr bereits halbe Stunde später das Feuer unter Kontrolle. Die zur Sicherheit angeforderten Göppinger brauchten nicht mehr eingreifen. Im Einsatz waren 2 B- und 6 C-Rohre.
Gegen 4 Uhr war der Brand der Scheuer gelöscht und außer einer kleinen Brandwache ging alles wieder zum Wasserpumpen zurück. Gegen 14 Uhr am 28. Juni traf dann auch das letzte Fahrzeug am Gerätehaus ein.